Die Planung hat ergeben, dass ich wieder Richtung Brisbane fahre 😉
Der erste Halt ist Mission Beach. Da ich den Cassowary das letzte Mal verpasst habe, versuche ich mein Glück noch einmal. Gut zwei Stunden suche ich erfolglos den Vogel, der sich über tiefe Töne bemerkbar gemacht hat. Während dem anschliessenden Einkauf erhalte ich einen Anruf von meinem Airbnb Host Anthony. Der Cassowary stehe zurzeit vor dem Einfahrtstor 😉 Nach meiner Rückkehr ist er jedoch bereits weitergezogen und ich mache mich auf eine weitere erfolglose Suche. Tja, den seltenen Vogel bekomme ich wohl erst bei einem weiteren Australienbesuch zusehen.
Jetzt geht’s zum Tauchen. Einer meiner Top 5 Tauchplätze steht auf dem Programm. Das Wrack der SS Yongala. Am besten erreichbar ist es von Ayr, was rund 3h Fahrzeit von der Mission Beach entfernt liegt. Der Ort, die Tauchbasis sowie der Service haben sich in den letzten 7 Jahren nicht verändert.
In der Nacht hat es geregnet und der Wind hat aufgefrischt. Die Ausfahrt mit dem “Schlauchboot” für 12 Taucher ist ziemlich intensiv. Immer wieder fahren wir über Wellen welche nahezu keinen Rücken haben. Das bedeutet, dass das Boot die Welle hoch fährt und anschliessend aus ca. 1 bis 1.5m höhe flach aufs Wasser oder in die nächste Welle fällt. Das setzt zum Teil heftige Schläge ab. Nach dem gut 40 Minuten Rodeo-Ritt macht die Crew das Boot an den Bojen fest. Das Wrack liegt in einer Tiefe zwischen 15 und 28m. Für die Tauchvorbereitungen auf dem Boot und im Wasser haben wir somit keinen Schutz vor den Wellen. Also schnell ins Wasser und den Seilen entlang abtauchen. Die Sichtweite beträgt rund 10m und es sind viele Schwebeteile im Wasser. Trotzdem kriegen wir auf den beiden Tauchgängen jede Menge übergrosse Fische zu sehen. z. B. einen Queensland Grouper (mind. 2m) oder verschiedene Haie, Schildkröten, Seeschlangen, Fledermausfische, etc. Mit den Wellen im Rücken ist die anschliessende Rückfahrt etwas angenehmer.
Der zweite Tag am Wrack ist besser. Der Wind hat nachgelassen und die Wellen sind stark abgeflacht. Somit erreichen wir die SS Yongala bereits nach 30 Minuten. Die beiden Tauchgänge sind einfach nur spektakulär. Unglaublich, was man hier am Wrack alles findet. Es handelt sich um ein intaktes Riff mit Korallen und Fischen, welches im Umkreis von 10km nur von Sand umgeben ist. Somit findet das Leben an diesem einem Punkt statt.
Gute 2.5h südlich von Ayr liegt Airlie Beach. Der Treffpunkt für Backpacker und Australier während der Schulferien ;). Ja, hier in Australien sind gerade Tage 14 Schulferien und um einen freien Platz für einen Flug über das Heart Reef und eine Segeltour Ausflug zum Whitehaven Beach zu finden, ist einige Zeit erforderlich. Der Flug zum Heart Reef führt vorbei am Whitehaven Beach und an Hamilton Island. Eine Insel der Whitsundays mit einem Ressort bei welchem die Preise pro Übernachtungen bei AUS$ 2000.- beginnen. Dazu passt auch der eigene Flugplatz 😉
Einmal an der Insel vorbei geht’s zum Aussenriff. Das Flugzeug sinkt auf rund 150m über den Meeresspiegel, damit wir einen guten Blick auf das Heart Reef erhalten. Schon speziell welche Formen hier entstehen können. Eine gute Stunde hat der Flug gedauert und es war ein eindrückliches Erlebnis, einen kleinen Teil vom Great Barrier Reef aus der Luft betrachten zu dürfen.
Heute steht der ganztägige Segelausflug mit dem Segelschiff „Southern Cross“ auf dem Programm. Das Schiff wurde für den America’s Cup entwickelt und anschliessend für Segeltouren umgebaut (inkl. Motor). Der Motor ist für die Überfahrt zur Whitehaven Beach auch erforderlich, da es absolut Windstill ist. So etwas wie die Whitehaven Beach habe ich noch nie gesehen. Die fast weisse Farbe vom Sand mit den verschiedenen Farben im Wasser. Ein Anblick wie auf den Postkarten. Auf der Rückfahrt erwischen wir etwas Wind und die Segel werden gesetzt. Eindrücklich wie rasch sich das Boot zur Seite neigt und Fahrt aufnimmt. Bei jeder Richtungsänderung müssen alle die Seite wechseln, das ist aber viel amüsanter und unterhaltsamer als das Fahren mit dem Motor. Mit dem Sonnenuntergang erreichen wir den Hafen nach einem weiteren erlebnisreichen Tag.